Alles was Sie über die Corona-Schutzimpfung wissen müssen
In Rekordzeit wurde nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie eine Corona-Schutzimpfung gegen SARS-CoV-2 entwickelt. Üblicherweise dauert die Herstellung eines Impfstoffs zwischen 15 und 20 Jahren, die Corona-Impfstoffentwicklung nahm nur einen Bruchteil der Zeit in Anspruch. Dem Mainzer Biotechnologieunternehmen BioNTech (in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Pharmakonzern Pfizer) gelang es als erstem Unternehmen im Dezember 2020 einen Corona-Impfstoff auf den Markt zu bringen. Die Sicherheit dieses Corona-Impfstoffes wurde mit fast 95% als sehr hoch gewertet. Ende Dezember 2020 können in Deutschland die ersten Menschen mit der Corona-Impfung geimpft werden.
Verschiedene Technologien wurden für die Corona-Impfstoffentwicklung genutzt, darunter sind Lebendimpfstoffe mit Vektorviren, Totimpfstoffe mit Viruseiweißen und mRNA-/DNA-Impfstoffe.
Bei Vektorimpfstoffen handelt es sich um Erreger (Vektoren), die Antigene tragen und im Körper des Menschen eine Immunreaktion auslösen, um bei einer echten Infektion schnell reagieren zu können. Die Vektoren sind hierbei harmlos.
Totimpfstoffe werden aus Bakterien, Hefen oder Säugerzellen herstellt, die das Virusprotein produzieren und welches später als Antigen Verwendung findet. Der Impfstoff enthält abgetötete Erreger, die sich nicht vermehren können und bei einer echten Infektion des menschlichen Körpers eine Immunabwehrreaktion hervorruft.
mRNA- und DNA-Impfstoffe sind die neuesten Impfstoffmethoden, auf denen auch die Corona-Schutzimpfung basiert. Diese Impfstoffe basieren auf Genmaterial des Virus (mRNA bzw. DNA) und stellen den Bauplan dar. Menschliche Zellen können danach die Virusproteine (Antigene) nachbauen, sodass bei einer Infektion eine schnelle Immunabwehr stattfinden kann.
Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass der Impfstoff nach der Corona-Impfung die menschliche DNA verändert oder manipuliert. Zwar wird die mRNA des Virus aufgenommen, jedoch dringt sie nicht bis in den Zellkern der menschlichen Zelle vor, in der das menschliche Erbgut vorhanden ist. Zum Vergleich: Selbst bei harmlosen Erkältungen bringen Erreger mRNA-Moleküle in den menschlichen Körper. Weiterhin gibt es bisher keine Nachweise, dass die Corona-Impfstoff-mRNA in DNA umgewandelt wird. Demnach gibt es keine Hinweise darauf, dass die Corona-Impfung menschliche Gene beeinflusst.
Mehrere Tests haben ergeben, dass die Corona-Impfung von BioNTech und Pfizer, die in der EU zugelassen ist, zu 95% schützt. Der Impfstoff von BioNTech und Pfizer hat bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) ein ordentliches Zulassungsverfahren durchlaufen und wurde am 21. Dezember von der EU-Kommission zugelassen. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nimmt die sogenannte Chargenprüfung vor.
Die schnelle Entwicklung und Zulassung des Corona-Impfstoffs ist unter anderem mit dem heutigen technologischen Fortschritt, dem Hinzuziehen von aktuellen Forschungsständen zu anderen Viren (wie zum Beispiel von Ebola und MERS-CoV) und der parallelen Abwicklung aller Prozesse zu erklären.
Nebenwirkungen der Corona-Schutzimpfung sind dennoch nicht auszuschließen. Wie bei anderen Impfstoffen auch werden sie aber vom PEI dokumentiert und verfolgt. Langzeitfolgenstudien liegen bisher noch nicht vor. Geimpfte können Nebenwirkungen auf der Website https://nebenwirkungen.bund.de und künftig auch über die PEI-App „SafeVac 2.0“ melden (im Apple AppStore und im Google Play Store).
Für einen Impfschutz durch den Corona-Impfstoff des Herstellers BioNTech und Pfizer, der in Deutschland zugelassen ist, sind zwei Impfungen (im Abstand von drei bis vier Wochen) nötig. Auch nach einer Corona-Impfung sind Empfehlungen für Abstand, Hygiene und Alltagsmaske ebenso wie allgemeine Beschränken weiter einzuhalten.
Die Reihenfolge der Impfungen ist in einer Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums festgelegt, die auf der Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut (RKI) aufbaut.
Eine Priorisierung ist notwendig, weil zunächst nicht ausreichend Impfstoff zu Verfügung steht, um alle Menschen zu impfen, die dies wünschen.
Nach der Impf-Verordnung werden zuerst die über 80-Jährigen sowie die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen geimpft. Auch das Personal dieser Häuser sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen, die einem besonders hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, gehören zu der ersten Gruppe.
Die Corona-Impfungen werden zunächst in Impfzentren und durch mobile Impfteams stattfinden, die von den Bundesländern aufgebaut wurden und betrieben werden. Auf der Webseite Ihres Bundeslandes finden Sie weitere Informationen.
Sobald genug Impfstoffdosen zur Verfügung stehen, können auch niedergelassene Ärzte und etwa Betriebsärzte die Impfungen vornehmen. Es wird erwartet, dass dann auch Logistik und Lagerung der Impfstoffe weniger aufwändig sein werden.
Die Corona-Impfung durchläuft in den Impfzentren folgende Schritte.
- Personen werden über die Corona-Impfung benachrichtigt und vereinbaren zwei Impftermine.
- Besucherinnen und Besucher weisen sich bei der Registrierung mit einem offiziellen Dokument aus und weisen ihre Impfberechtigung für die Corona-Schutzimpfung nach.
- Besucherinnen und Besucher werden ausreichend über den Vorgang der Corona-Impfung informiert.
- Besucherinnen und Besucher haben ein persönliches Impfgespräch mit einem Arzt vor Ort, um alle Fragen und mögliche Nebenwirkungen der Corona-Impfung zu klären. Weiterhin wird ein Aufklärungsmerkblatt und der Einwilligungsbogen unterschrieben.
- Besucherinnen und Besucher erhalten die Corona-Impfung durch das Personal.
- Besucherinnen und Besucher halten sich nach der Corona-Impfung im Nachsorgebereich unter der Aufsicht von medizinischem Personal auf.
Auch in den Impfzentren müssen vor, während und nach der Corona-Impfung alle Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
Die Nachfrage nach dem Corona-Impfstoff übersteigt derzeit die verfügbaren Impfdosen. Weiterhin ist es logistisch sehr aufwändig, eine flächendeckende Corona-Impfstoffverteilung sicherzustellen, da manche Impfstoffe bei sehr niedrigen Temperaturen gelagert werden müssen.
Die Corona-Pandemie hat viele Leben gefordert. Zwar erkranken die meisten Infizierten nur leicht und haben milde Symptome, jedoch ist das Coronavirus vor allem für Risikogruppen wie ältere Menschen lebensbedrohlich. Die Corona-Impfung bietet derzeit die sicherste Lösung, um sich selbst und die Gemeinschaft zu schützen, um die Verbreitung des Virus zu stoppen.
Schützen Sie sich und Ihre Mitmenschen, damit wir zusammen sicher aus der Krise gehen können.
Es gibt keine Impfpflicht. Die Impfung gegen das Coronavirus ist freiwillig.
Die Finanzierung der Impfstoffe übernimmt der Bund, die Kosten für den Betrieb der Impfstellen teilen sich Bund und Länder. Die Impfungen gegen das Coronavirus sind für die Bevölkerung kostenlos.
Sie können die Anmeldung hier online vereinbaren.
Ohne Anmeldung ist keine Impfung möglich!
Neben der Terminbestätigung sollte ein Identitätsnachweis und evtl. medizinische Unterlagen mitgebracht werden. Zur Vorbereitung können Sie sich bereits die Aufklärungsbögen des RKI und die Datenschutzinformationen herunterladen.
Über die Impfung wird eine Impfbescheinigung erstellt, die später im Impfpass nachgetragen werden kann.
Außerdem finden Sie hier unsere Anamnese-Einwilligung, welche Sie bitte vor der Impfung unterschreiben müssen.
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